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Gnadenlos effektiv: Bayern nach Sieg gegen Leipzig vor Titelgewinn

Bayern München ist die 31. deutsche Meisterschaft wohl nicht mehr zu nehmen. Das Team von Trainer Hansi Flick gewann das nur auf dem Papier hochklassige Gipfeltreffen bei RB Leipzig glücklich mit 1:0 (1:0) und kann bei nun sieben Punkten Vorsprung auf den ärgsten Verfolger den Titel fest einplanen.

Im hart umkämpften, aber ereignisarmen Spitzenspiel behielten die Bayern dank ihrer gnadenlosen Effektivität die Oberhand. Mit ihrer ersten richtigen Chance erzielte Leon Goretzka den Siegtreffer (38.). Vorbereitet wurde das 1:0 von Thomas Müller, der mit seiner 15. Vorlage und einer erneut guten Leistung weitere Argumente für die Rückkehr in die strauchelnde Nationalmannschaft lieferte.

Die Leipziger, die bereits die fünfte Niederlage im zehnten Duell gegen den Branchenprimus kassierten, scheiterten dagegen wieder einmal in einem Topspiel an ihrer mangelhaften Chancenauswertung. In der zweiten Halbzeit erspielte sich der Emporkömmling aus Sachsen zahlreiche gute Möglichkeiten, doch Bayern rettete mit Glück und Manuel Neuer im Tor den Sieg über die Zeit.

Auch für David Alaba war es eine besondere Partie. Der Österreicher, der die Bayern im Sommer verlassen wird, bestritt sein 274. Bundesligaspiel für den Rekordmeister und überholte damit Franck Ribery als ausländischer Profi mit den meisten FCB-Einsätzen.

Das mit Spannung erwartete Topspiel begann mit einer vierminütigen Verspätung, weil im Netz des Bayern-Tores ein Loch zutage trat. Nationaltorwart Neuer verknotete die losen Enden behelfsmäßig mit seinem Handtuch, doch der Linienrichter bestand auf einem Fachmann, der das Problem schließlich mit zwei weißen Kabelbindern behob.

RB-Trainer Julian Nagelsmann hatte im Vorfeld klar gemacht, dass sein Team unbedingt einen Sieg brauche, um im Titelrennen zu bleiben. Entsprechend engagiert gingen die Leipziger anfangs zu Werke, während die Münchner zunächst auf Ballverluste des Gegners lauerten. Wirklich durchsetzen konnte sich ein Team mit seiner Taktik anfangs nicht, und so kam es kaum zu gefährlichen Torraumszenen.

Lewandowski-Ersatz Eric Maxim Choupo-Moting hatte die erste Bayern-Chance des Spiels, die er mit einem feinen Hackentrick auf Kingsley Coman, der den Vorzug vor Serge Gnabry erhielt, selbst eingeleitet hatte (23.). Ansonsten war das Spiel von hart geführten Zweikämpfen geprägt, für ein Einsteigen von hinten gegen Lucas Hernandez erhielt RB-Verteidiger Nordi Mukiele die Gelbe Karte (26.). Zuvor war der leicht benommene Mukiele nach einem Zusammenprall mit Teamkollege Amadou Haidara behandelt worden.

Beide Mannschaften schienen sich bereits auf das 0:0 zur Habzeit eingestellt zu haben, als die Müncher mit einem typischen Bayern-Angriff eiskalt zuschlugen: Nach einem langen Pass von Joshua Kimmich narrte Müller im Strafraum den heraneilenden Tyler Adams mit einer Köprertäuschung, dann legte er den Ball zurück auf Torschütze Goretzka. Wenig später hatten Leory Sane mit einem sehenswerten Volleyschuss und Choupo-Moting per Kopf die Chance auf das 2:0.

RB-Trainer Julian Nagelsmann reagierte zur Pause und brachte Justin Kluviert für den wirkungslosen Emil Forsberg. RB kam erneut mit viel Schwung aus der Kabine und drängte auf den Ausgleich. Die Bayern wackelten - und hatten Glück. Christopher Nkunku (48.), Marcel Sabitzer (49./59.) und Dani Olmo (52./53.) ließen fast im Minutentakt vier große Chancen liegen. Die Münchner gerieten zunehmend unter Druck und kamen kaum noch zu Entlastungsangriffen.