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Papst gewährt Hamburger Erzbischof "Auszeit"

Der Papst hat dem Hamburger Erzbischof Stefan Heße nach dessen Rücktrittersuchen im Zuge des Skandals um die Aufarbeitung von sexuellen Missbrauchsfällen zunächst eine "Auszeit" gewährt.

Das teilte das Hamburger Erzbistum am Montag unter Verweis auf eine "erste Antwort" von Papst Franziskus auf Heßes eigenes Angebot zum Amtsverzicht mit. Eine Entscheidung über das Ersuchen des Erzbischofs sei damit noch nicht verbunden, betonte ein Sprecher.

Es handle sich noch nicht um eine abschließende Stellungnahme des Papsts in der Angelegenheit, sagte der Sprecher des Erzbistums. "Was am Ende der Auszeit sein wird, das wissen wir nicht." Die vom Papst gewährte Auszeit war demnach auch nicht befristet.

Hintergrund des Vorgangs sind Ereignisse im Erzbistum Köln, in dem Heße vor seiner Hamburger Zeit unter anderem als Generalvikar tätig war und Personalverantwortung trug. Ein vom Kölner Bistum in Auftrag gegebenes juristisches Gutachten kam zu dem Ergebnis, dass Heße und andere führende Vertreter des Kölner Bistums bei der Aufarbeitung älterer Missbrauchsfälle Pflichten verletzten.

Nach der Veröffentlichung der zentralen Ergebnisse des Gutachtens vor etwa eineinhalb Wochen bot Heße dem Papst seinen Rücktritt an. Kommissarisch übernahm Generalvikar Ansgar Thiem die organisatorische Leitung der Hamburger Erzdiözese, die sich auch auf Schleswig-Holstein und Teile Mecklenburg-Vorpommerns erstreckt.

Papst Franziskus segnete auch diese Lösung ab. Thiem werde die "ordnungsgemäße Verwaltung" sicherstellen, hieß es in einer vom Hamburger Erzbistum veröffentlichten Erklärung aus dem Vatikan.

bro/cfm


© Agence France-Presse