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Heck der "Ever Given" entfernt sich mehr als 100 Meter vom Ufer

Das 400 Meter lange und über 220.000 Tonnen schwere Containerschiff war am Dienstag in einem Sandsturm vom Kurs abgekommen und in Ufernähe des Suez-Kanals auf Grund gelaufen. Es blockiert seitdem den Wasserweg zwischen Rotem Meer und Mittelmeer.

Nach seiner teilweisen Freilegung ist das seit Tagen im Suezkanal feststeckende Containerschiff "Ever Given" nach Angaben der ägyptischen Kanalbehörde (SCA) in die "richtige Richtung" gelenkt worden. Das Heck des Frachters habe sich inzwischen um 102 Meter vom Ufer entfernt, teilte SCA-Chef Osama Rabie am Montag mit. Zuvor habe das Heck nur einen Abstand von vier Metern zum Ufer gehabt.

Die "Ever Given" sei zu "80 Prozent in die richtige Richtung" gewendet worden, erklärte Rabie.  Seit Mittwoch laufen die Bemühungen der ägyptischen Kanalbehörde SCA auf Hochtouren, die "Ever Given" wieder freizubekommen. 

Zuletzt stauten sich auf beiden Seiten des Kanals bereits fast 400 Schiffe mit Frachtgut im Wert von Milliarden von Dollar. Jeder Tag, an dem der Suez-Kanal blockiert bleibt, kostet den Welthandel nach einem Bericht des Versicherers Allianz zwischen sechs und zehn Milliarden Dollar. Nach Angaben der Kanalbehörde SCA verliert Ägypten pro Tag der Schließung zwischen zwölf und 14 Millionen Dollar.

Der Sprecher der Hamburger Container-Reederei Hapag Lloyd, Nils Haupt, zeigte sich "enorm erleichtert" über die Bergung der "Ever Given". "Denn, noch einige Tage länger und es wären noch viel stärkere Schäden entstanden", sagte er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Hapag Lloyd gehe davon aus, dass "in den nächsten 24 Stunden die ersten Schiffe" durch den Suezkanal fahren könnten. "Und dann hoffen wir, dass sich in den nächsten sechs bis acht Tagen alle Schiffe bewegen werden." Von der Hamburger Reederei liegen derzeit acht Schiffe im Suezkanal. 

isd/mkü


© Agence France-Presse